Für eine starke Pflege

von Dominik Schmid

Die Vereinigten Personalverbände des Kantons Zürich (VPV) unterstützen die Volksinitiative "Für eine starke Pflege (Pflegeinitiative)" da die Pflegeinitiative für eine Ausbildungsoffensive, für bessere Arbeitsbedingungen, für genügend Pflegefachpersonen auf allen Schichten und für eine angemessene Entschädigung der Pflegeleistungen sorgt. Nur bei Annahme der Pflegeinitiative ist es möglich, den Pflegenotstand zu beseitigen und die Pflegequalität zu sichern.

Der Pflegenotstand ist längst Realität: 11'700 Pflegestellen sind unbesetzt. Noch werden die vielen Personalengpässe durch unzählige Überstunden zumindest teilweise kompensiert. Doch die Pflegenden arbeiten stetig am Limit, seit Covid hat die Belastung weiter zugenommen.

Es braucht mehr Pflegende, weil offene Stellen nicht besetzt werden können, weil die Bevölkerung wächst und weil die Zahl der kranken Menschen zunimmt. Gemäss offiziellen Zahlen werden innert zehn Jahren 70'500 zusätzliche Pflegende benötigt. Die Schweiz bildet jedoch kaum die Hälfte des erforderlichen Pflegefachpersonals aus.

Der vom Parlament erarbeitete indirekte Gegenvorschlag konzentriert sich auf Investitionen in die Ausbildung neuer Pflegefachpersonen. Dieser verpflichtet den Bund und Kantone, je CHF 469 Mio. in die Ausbildung neuer Pflegenden zu investieren. Das ist gut und wichtig und im Sinne der Vereinigten Personalverbände als Sozialpartner. Doch über 40 Prozent der Pflegenden verlassen ihren Beruf nach wenigen Jahren erschöpft und frustriert. Die Vereinigten Personalverbände sind der Meinung, dass der Bund nun in der Pflicht ist und Rahmenbedingungen schaffen muss, damit Pflegefachpersonen lange im Beruf bleiben. Dafür braucht es bessere Arbeitsbedingungen. Die wichtigste Massnahme ist die Sicherstellung von genügend Pflegefachpersonen auf allen Schichten. Damit kann die Arbeitslast auf mehr Pflegende verteilt werden. Die Investitionen in die Pflege lohnen sich, weil sie direkt mit Einsparungen verbunden sind. So gibt es beispielsweise weniger Komplikationen, weniger Spitaleinweisungen und eine geringere Aufenthaltsdauer im Spital.

Die VPV unterstützen, dass die Initiative vom Bund verlangt, die Arbeitsbedingungen in den Spitälern, Heimen und Spitexorganisationen verbindlich zu regeln. Dadurch sollen eine verlässliche Zeit- und Dienstplanung, familienfreundliche Strukturen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden. Den Vereinigten Personalverbänden ist bewusst, dass der Bund damit in

die Zuständigkeiten der Kantone, Betriebe und auch der Sozialpartner eingreifen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt jedoch, dass eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf Kantonsebene nicht realisierbar ist und nun der Bund dafür in die Pflicht genommen werden muss.  

 

 

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