Der Kindergarten verdient mehr

von Dominik Schmid

Der publizierte Monitoringbericht zur Kindergartenstufe der Bildungsdirektion listet detaillierte Befunde und Handlungsfelder des Kindergartens auf. Bekannte Problemfelder werden nun durch sorgfältige Abklärungen bestätigt und Handlungsempfehlungen werden aufgezeigt, die es jetzt schrittweise umzusetzen gilt. Die ersten von der Bildungsdirektion vorgeschlagenen Schritte zur Verbesserung gehen aus Sicht des VSLZH in die richtige Richtung – es wird aber noch mehr nötig sein.

Der VSLZH begrüsst, dass die Handlungsfelder zur Kindergartenstufe im Monitoringbericht namentlich fixiert werden. Die deutlichen Befunde machen klar, mit welchen schwierigen Herausforderungen die Lehrpersonen auf der Kindergartenstufe täglich konfrontiert sind. Besonders die Integration der teils sehr jungen Kinder stellt hohe soziale und didaktische Anforderungen an die Kindergartenlehrpersonen, die dabei von der Schulleitung aktiv unterstützt werden müssen. Der Bericht unterstreicht insbesondere, dass die im Kindergarten notwendige Abklärung von besonderen Förderbedürfnissen eine zentrale Rolle einnimmt. Die regionalen Differenzen und die lokalen Voraussetzungen in den Gemeinden können momentan keine Chancengleichheit sicherstellen. Das muss korrigiert werden. Unterschiede bei den Voraussetzungen bezüglich geeigneter Infrastruktur zur Unterrichtsgestaltung ist ungleich oder auch der Einsatz von Schulassistenzen sehr verschieden.

Der Monitoringbericht stellt fest, dass die Anzahl Kinder auf der Kindergartenstufe weiter ansteigen wird, wie dies aufgrund der demographischen Entwicklung der Schweiz erwartet werden kann. Der Bedarf an Lehrpersonen auf dieser Stufe steigt damit entsprechend stark an. «Bereits heute sind die Schulleiterinnen und Schulleiter im Kanton Zürich mit einem Mangel an Lehrpersonen auf der Kindergartenstufe konfrontiert, der von einem Attraktivitätsdefizit der Kindergartenstufe zusätzlich befeuert wird», betont der VSLZH. «Wir freuen uns daher jetzt sehr, dass nun zukünftig die Kindergartenlehrpersonen und HeilpädagogInnen auf dieser Stufe einen gleichwertigen Lohn erhalten sollen.»

Die Bildungsdirektion ist gefordert, gemeinsam mit dem Volksschulamt und Verbänden der Lehrpersonen und Schulleitungen zu den jetzt definierten Handlungsfeldern konkrete Umsetzungsvorschläge auszuarbeiten und in die Wege zu leiten. Offene Stellen sind auf dieser Stufe teils nur schwer zu besetzen: Die geplante Steigerung der Attraktivität der Kindergartenstufe mittels Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist eine vordringliche Massnahme bei steigender Nachfrage nach gut ausgebildeten Lehrpersonen. Massnahmen zur Qualitätssicherung auf dieser für den gesamten Schulerfolg wichtigen Schulstufe sind heute dringend notwendig. Die nun von der Bildungsdirektion vorgeschlagenen Massnahmen zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen sind ein Schritt in die richtige Richtung – aber noch weitere Schritte sind notwendig.

Kontakt:

Sarah Knüsel
Präsidentin VSLZH
076 379 60 03
sarah.knuesel@vslzh.ch

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